Familie

Maskenpflicht in Bayern

Corona-Zeit ist Masken-Zeit. Seit Wochen diskutieren Wissenschaftler, Mediziner, Journalisten und Bürger über Sinn und Unsinn der Maskenpflicht.

Tatsache ist: Wir müssen sie aufsetzen – die Community-Masken. Und es gibt zahlreiche Anleitungen, wie man sich selbst Eine nähen kann, im Internet. Mein Problem: Keines unserer Gesichter passt in die Masken, deren Schnitte ich gefunden habe. Entweder sie sitzen nicht dicht oder sie rutschen von der Nase. Deshalb haben mein Mann und ich so lange getüftelt, bis wir ein Modell hatten, das auf unsere Gesichter passt. Vielleicht gibt es ja Leute unter unseren Lesern, denen diese DIY-Maske besser passt, als andere. Deshalb stelle ich nun unser Schnittmuster online – unterteilt in den Schnitt für Erwachsene und den für Kinder. Und dann gleich dazu die passende Anleitung.

Materialbedarf:

2 Baumwollstoffe – Einen für die Innenseite der Maske, Einen für die Außenseite.

Vlieseline M12 – falls man einen zusätzlichen Filter möchte. Die Vlieseline liegt bei der fertigen Maske zwischen den Baumwollstoffen.

Nasensteg  – dazu nehme ich den Metallsteg aus einem Heftstreifen.

Garn, passend zum Stoff.

Gummi für das Kopfband.

Anleitung:

Das gewünschte Schnittmuster ausdrucken. Jedes Schnittmuster beinhaltet eine Nahtzugabe von 1 cm.

 

Die Stoffe und die Vlieseline rechts auf rechts zuschneiden.

Den Außenstoff entlang der langen Rundung zusammennähen.

Die Nahtzugabe mit der Zackenschere zurückschneiden.

Die Vlieseline um das Innenfutter legen und alle 4 Lagen an der runden Seite zusammennähen.  Die Stofflagen des Innenfutters liegen rechts auf rechts. Auch hier wieder die Nahtzugabe mit der Zackenschere zurückschneiden. Bei der dünneren Maskenvariante nur den Innenstoff zusammennähen und die Vlieseline weglassen.

So sieht nun das „Sandwich“ zusammengenäht aus. Die Vlieseline liegt außen, der Innenstoff innen. Die Nahtzugabe ist zurückgeschnitten.

Außenstoff auf rechts drehen und in das „Sandwich“ schieben. Der Außenstoff liegt nun rechts auf rechts mit dem Innenstoff.

Die Kanten der Stoffe werden genau aufeinander gelegt und mit Nadeln befestigt. Besonders genau muss da gesteckt werden, wo die Nähte der Stoffschichten aufeinander treffen.

Alle Stofflagen sehen zusammengesteckt nun so aus.

Am Kinn mit dem Zusammennähen starten, jedoch ein paar Zentimeter neben der Mittelnaht. Wir brauchen eine Öffnung zum Wenden.

Einmal um die ganze Maske herumnähen. Wieder ein paar Zentimeter vor der Mittelnaht am Kinn stoppen und verriegeln. Nun sieht man schon die Wendeöffnung.

Vor dem Wenden wieder die Nahtzugabe mit der Zackenschere zurückschneiden (hier ein Foto der Kindermaske, weil ich vergessen habe den Schritt bei der Erwachsenenmaske zu fotografieren).

Nun die Maske durch die Öffnung wenden.

Alle Ecken mit einer Stricknadel oder einem stumpfen Gegenstand gründlich ausformen.

Die gewendete Maske sieht nun so aus. Die Wendeöffnung muss noch offen bleiben, denn wir müssen später noch den Nasensteg einnähen.

Zuerst wird aber einmal die ganze Maske knappkantig abgesteppt. Bei der Wendeöffnung unten links starten und einmal drumherum steppen.

Durch das Absteppen können die Stofflagen nicht verrutschen und die Nähkanten liegen sauber übereinander.

Nun hat die Maske schon Form angenommen und wir widmen uns dem Nasensteg.

Bei Erwachsenen kann man den Metallsteg in seiner vollen Länge einnähen. Wichtig ist aber, dass man die kleinen Haken des Metallstreifens….

…mit einer Zange umlegt und festdrückt. Sonst pieksen sie später durch den Stoff.

Bei der Kindermaske klappe ich den Steg von beiden Seiten zusätzlich um, weil die Maske viel kleiner ist.

Nun den Metallstreifen an die Maske legen und anhand des Stoffmusters die ungefähre Position bestimmen. Wir nähen nun eine zweite Naht in den Stoff. Diese bildet dann den Tunnel für den Nasensteg.

Jetzt parallel zur oberen Maskennaht über die Länge des Nasensteges füßchenbreit absteppen.

Den Nasensteg durch die Wendeöffnung in den genähten Tunnel einschieben. Ist etwas pfriemelig, aber es geht.

Links und rechts vom Nasensteg jeweils ein paar Stiche in den Stoff nähen und verriegeln. Das verhindert, dass der Nasensteg aus seinem Tunnel rutschen kann.

Jetzt die Kanten der Wendeöffnung sauber übereinanderlegen und feststecken.

Die Stofflagen knappkantig zusammennähen.

Nun sind wir bald fertig! Die Maske sieht jetzt so aus. Es fehlen nur noch die Seitentunnel für den Gummi.

Die Seiten zweimal umlegen – wer den Rand nicht so „klobig“ mag kann den Stoff auch nur einmal umlegen.

Und knappkantig feststeppen. Fertig ist der Tunnel!

Man kann jetzt entweder 2 separate Gummis durch die Seiten ziehen, dann hat man die Ohrenschlaufen. Dafür braucht man pro Ohr so um die 25 cm Gummi, je nach dessen Elastizität.

Für Kinder empfiehlt sich ein langes Gummistück zu nehmen, circa 70 cm Länge, das man dann um den Hals und den Kopf legt. So ziept es nicht hinter den Ohren. Und diese können durch den Gummizug auch nicht nach vorne klappen! (Großes Problem bei kleinen Kinderöhrchis!)

Fertig ist die Community-Maske! Die Form ist zwar nicht stylisch, aber sie liegt eng am Gesicht an und das ist mir wichtiger als ein cooles Styling!

Durch den Nasensteg ist diese Maske auch für Brillenträger geeignet. Da beschlägt nichts. Das ist zwar im Sommer nicht das große Problem, aber wer weiß, wie lange wir das noch durchhalten müssen…

Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachnähen und hoffe, dass diese Maske auch bei euch gut sitzt!