Familientreff im November 2019
Nachdem ich im September unseren Familientreff absagen musste, weil ich nicht genügend Betreuer für unsere Kinder hatte, wurde es diesen Monat schon wieder gefährlich. Etliche meiner Schülerinnen waren in England und fielen somit als Inklusionshelfer flach. Ein großes Problem bei 15 angemeldeten Kindern.
Kurz zur Erklärung: Unser Verein, Kunterbunte Familien e.V., ist ein Zusammenschluss von Familien, in denen je ein behindertes Kind lebt. Einmal im Monat treffen wir uns im Mehrgenerationenhaus Taufkirchen/ Vils und tauschen uns als Eltern aus. Da kommt man dann über persönliche Themen ins Gespräch oder auch über gaaaaanz spannende Dinge, wie z.B. die Beantragung eines Hilfsmittels bei der Krankenkasse oder die Suche nach einem Schulbegleiter etc. Sehr spaßig, sowas!
Während die Erwachsenen ratschen und Kuchen essen, sausen ihre Sprösslinge durch das Haus. Unter Aufsicht, selbstverständlich. Die haben wir so geregelt: Jedes kunterbunte Kind (= ein Kind mit einer Behinderung) bekommt einen Inklusionshelfer an die Seite, leichter ausgedrückt: einen eigenen Babysitter. (Weitere Informationen hierzu gibt es unter der Rubrik „Wahlkurs `inklusiv unterwegs´“). Die Konfettis (= die Geschwisterkinder der behinderten Kinder) werden in Gruppen betreut. Sie sind ja auch schon älter und pflegeleichter. (Haha! Späßle g’macht!)
Während also einige Schüler die Konfettis im Zaum halten, z.B. durch ausgiebiges Fußballspiel im Garten und immer in der Hoffnung, dass den Kindern irgendwann die Energie ausgeht (was praktisch nie passiert), beschäftigen andere Schülerinnen „ihre“ kunterbunten Kinder. Und damit wir immer genügend Aktionen zur Auswahl haben, bereiten wir dieses Kinderprogramm schon in der Schule im Wahlkurs vor.
Ist aber die Hälfte dieses Wahlkurses in England, dann habe ich ein Problem. Dank einer lieben Kollegin wurden mir für den Novembertreff sieben neue Schüler/-innen zugeschussert. Was war ich froh! 15 gemeldete Kinder, davon 9 Kunterbunte, macht mindestens 11 Babysitter. Bedeutet in der Praxis: Die Eltern sitzen in ihrem eigenen Raum und halten gemütlich Kaffeeklatsch und vor den Türen gibt es eine 26-fache Energieexplosion!
Und dann war auch noch unsere geliebte Turnhalle belegt und wir mussten in den Garten ausweichen! Da gab es enttäuschte Gesichter. Also war Frieren im Freien angesagt. Besonders, wenn man keine Jacke dabei hat und als Schüler zu cool ist bei Außentemperaturen von 5 Grad die Ersatzjacke von Herrn Kroker anzuziehen. Minutenlang bin ich hinter diesem jungen Mann hinterhergelaufen und habe versucht ihn in warme Klamotten zu hüllen. Ohne Erfolg! Ich habe keine Rückmeldung von diesem Schüler erhalten, ob er weiter beim Wahlkurs mitmachen will. Hoffentlich liegt er nicht mit einer Lungenentzündung im Bett!
Trotz noch ungeklärter möglicher Verluste sieht es momentan so aus, als ob wir nun mit ein paar mehr Inklusionshelfern im Verein unterwegs sind und dafür bin ich sehr dankbar. Ohne die Schüler/-innen wären unsere Treffen nicht möglich und ich freue mich sehr auf unsere Wahlkurstermine! Danke für eure Mitarbeit! Wir wissen es sehr zu schätzen!